Fernverkehr in Koblenz nach Fertigstellung der Schnellstrecke durch den Westerwald


Wenn die Schnellfahrstrecke Köln - Frankfurt / Main durch den Westerwald in Betrieb genommen wird, wird Koblenz nicht mehr an den deutschen Haupt-Verbindungsstrecken liegen. Da Koblenz aber bisher einer der wichtigsten Verbindungsbahnhöfe für den Fernverkehr aus dem Saar-Lor-Lux+ Raum mit Nord- und Mitteldeutschland ist stellt sich die Frage wie diese Relationen in Zukunft aussehen sollen.

Unser Mitglied Karl-Heinz Huppert, Vorsitzender von PRO BAHN Rheinland-Pfalz & Saarland stellt uns in dem folgenden Beitrag einen ersten Entwurf als Antwort auf diese Frage vor.

Grundkonzeption

Die Grundkonzeption für Koblenz Hbf im Fernverkehr sieht so aus: Sowohl auf der Mosel- wie auf der linken Rheinstrecke verbleibt zu jeder Stunde ein IC/IR Zug (nach dem ITF Fernverkehrskonzept von PRO BAHN als B-Zug bezeichnet). Es ergeben sich drei Linien:

  1. Saarbrücken / Luxemburg - Koblenz - Köln - Münster - Bremen (2-stündig, wie bisher auch);
  2. (Konstanz) - Karlsruhe - Koblenz - Köln - Münster - Norddeich Mole/Wilhelmshaven (2-stündig, wie bisher auch);
  3. Luxemburg - Koblenz - Mainz - Frankfurt Flughafen Fernbahnhof - Frankfurt Hbf- (Aschaffenburg - Würzburg - Nürnberg - Passau) (neu, 2-stündig)
    Die Zugkreuzung soll von Andernach nach Koblenz Hbf verlegt werden, so dass, abwechselnd stündlich auf der linken Rheinstrecke eine durchgehende Linie und eine Umsteigeverbindung entsteht, also:

Knoten Koblenz Hbf (Stundentakt)


Diese Lösung bietet verschieden Vorteile:

  1. Gibt es auf der linken Rheinstrecke nach Süden und nach Norden von der Stadt Koblenz aus weiterhin eine stündliche Fernverkehrsverbindung;
  2. Luxemburg wird besser an die Rheinstrecke angebunden;
  3. Die Luxemburger finden Anschluß an das A-Netz (ICE) in Richtung Süden in Mainz Hbf, Frankfurt/Main Flughafen und Frankfurt/Main Hbf;
  4. Die Bankenzentren Frankfurt/Main und Luxemburg werden im Stundentakt direkt verbunden;

Der Regio-Verkehr von und nach Koblenz könnte dem IR-Knoten zeitlich zugeordnet werden.


Einwände

1. In Saarbrücken geht der Anschluß an den IR/EC in Richtung Mannheim verloren;

2. In Koblenz Hbf besteht, ein Fahrgastbedarf, der zwei Fernzüge auf der linken Rheinstrecke erforderlich macht.


Zu 1) Da durch die Pfalz in Zukunft ICT fahren sollen, ergeben sich in Saarbrücken ohnehin andere Anschlusszeiten als bisher. Außerdem ist der Anschluss in Saarbrücken bisher so knapp, daß er bei Verspätung auf der Mosel / Saarstrecke nicht gewährleistet werden kann.

Zu 2) Der genaue Fahrgastbedarf ab Bonn Hbf, Remagen, Andernach, Koblenz Hbf, Boppard und Bingen Hbf einschließlich des Umsteigepotentials von Euskirchen, Ahrweiler, Trier, Limburg, Emmelshausen und Bad Kreuznach sollte durch ein Gutachten ermittelt werden. Sollte sich ein Mehrbedarf im Fernverkehr auf der linken Rheinstrecke ergeben, könnte ein Halbstundentakt durch einen stündlich verkehrenden IR eingeführt werden (z. B. Rotterdam - Mönchengladbach - Köln - Koblenz - Mainz - Mannheim - Basel) .

Das sieht dann so aus:

IR Knoten Koblenz (Halbstundentakt)

 

Weitere Vorgehensweise

Da Koblenz nicht allein für sich steht, soll diese Konzeption auch in der Rail-Saar-Lor-Lux+ -Arbeitsgruppe mit dem VCD Trier Mosel und der Fahrgastvertretung aus Luxemburg ALACF besprochen werden.


Ebenso wird der PRO BAHN Regionalverband Rhein - Sieg in dieser Angelegenheit kontaktiert. Das Ganze soll nur als erste Idee für das Problem Koblenz / Bonn / Trier / Luxemburg / Saarbrücken verstanden werden.

K.-H. Huppert (Aus: EDF No 31)

 

 

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Last update / Dernière mise-à-jour: 20 avril 2001