ALG - Adolf Langhammer Gersweiler - Maschinenfabrik

Locomotives in and around Luxembourg
Locomotives au Luxembourg et environs
Lokomotiven in und um Luxemburg


Elektrische Grubenlokomotive (12 t, 100 PS) der ALG - Adolf Langhammer Gersweiler (Saarbrücken) - Maschinenfabrik (AEG- Bauteile; Typhoon - Ventilator) vor der Auslieferung (Collection: Thomas Langhammer)
AEG - Fahrschalter (Handrad, Fahrtrichtungsschalter, außen der Muldengriff, die Sicken...)

Historique - Geschichtlicher Überblick
1909

Fondation - Gründung

Adolf Langhammer kauft 1908 das Gelände der 1901 geschlossenen Steingutfabrik in Gersweiler und siedelt mit seiner Familie von Magdeburg nach Saarbrücken. 1909 gründet er die ALG Adolf Langhammer Gersweiler - Maschinenfabrik. Der zu Beginn parallel entwickelte Bereich der Marmorverarbeitung wird bald aufgegeben und in neue Maschinen zur Metallverarbeitung investiert.

  Sein Sohn Adolf Jun. studiert nach dem 1. Weltkrieg in Karlsruhe Maschinenbau, tritt Anfang der 20er Jahre in den Betrieb ein und reüssiert 1925 mit ersten Patenten für die im geschlossenen Ölbad liegenden Getriebe der Krane. Das Reichs-Patentamt bestätigt 1927 endgültig das Patent für die 1930 auf der Leipziger Messe präsentierten neuen Modelle. Die Patente werden ebenfalls in Frankreich und Italien angemeldet.
  Während nach dem Vertrag von Versailles Frankreich für den Völkerbund das Saargebiet verwaltet, wird vor allem auf dem französischen Markt expandiert; es wird eine Vertretung in Paris aufgebaut. Über das Saargebiet hinaus gibt es Kunden in anderen europäischen und
außereuropäischen Ländern, 1938 noch in der Sowjetunion.
   
  Offensichtlich laufen die Geschäfte auch nach dem Anschluss ans Deutsche Reich 1935 vorläufig noch ungestört weiter. Mit Kriegsbeginn ändert sich das schnell: Die Nationalsozialisten ordnen zwar an, belassen jedoch die Verwaltung in Händen der Firma. Bereits mit der ersten Evakuierung 1939 müssen Maschinen per Güterwaggon verlegt werden und mit ihnen die Eigentümer mit einer Rumpfbelegschaft nach Wiesbaden aufbrechen. In einer ehemaligen Kapselfabrik wird in bescheidenem Umfang produziert was angefordert wird, nach wie vor auch für die Gruben. Dort stirbt Adolf Langhammer Senior, der Firmengründer, sein Sohn übernimmt die Leitung des Betriebs, der 1940 nach Gersweiler zurückkehren kann. Später wird die Produktion noch öfter verlegt, etwa nach Homburg, wo unter der Regie des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduktion Elemente zum Flak-Bau produziert werden.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges, nach Abriss zerstörter Gebäude und Neubau, verbessert sich die Auftragslage bereits zum Ende der 40er Jahre.
  Erneut unter französischer Verwaltung, sind die früher ausgebauten Kontakte nach Frankreich von Nutzen. So hat die Régie des Mines im Saargebiet einen ortsansässigen Partner und der erhält verstärkt Aufträge als Bergbau-Zulieferer auch für Gruben in Frankreich. Hinzu kommen Aufträge aus der Keramik-Industrie, die auch an verschiedenen Standorten in Frankreich expandiert, sowie aus der Stahlindustrie. Mit den Söhnen Oskar und Heinz, die ihr Maschinenbau-Studium abgeschlossen haben, tritt die dritte Generation in den Betrieb ein. Mit Beginn der 50er Jahre entwickelt sich ein Aufschwung, der 20 Jahre lang anhalten sollte. Die französische Tochter ALG - STAMEL – Société Technique Appareillages Mécaniques et Électriques – mit einem eigenen Büro in Paris erweitert den Kundenstamm, so dass im Durchschnitt über 50% der Aufträge aus Frankreich kommen.
  Das bleibt auch nach dem wirtschaftlichen Anschluss der Saar an Deutschland 1959 weiterhin so, bis zu Beginn der 70er Jahre die enorme Inflation in Frankreich und damit der ungünstige Wechselkurs die Umsätze stark einbrechen lässt. Nur wenige Kunden können trotz der Aufforderung „achetez francais“ ihren ausländischen Lieferanten treu bleiben, wie etwa Dassault, die weiterhin mit Montage-Anlagen zum Bau der Mirage Jets beliefert werden.
  Es wurden 6 ALG - Gruben-Lokomotiven gebaut
  Neben dem französischen Markt werden die Stahlindustrie und Anlagen-Bauer im Ruhrgebiet sowie in anderen europäischen Ländern beliefert, aber auch hier lässt der Absatz in den 70er Jahren nach, so dass mehrere Faktoren zur Krise führen.
Diese Entwicklung trifft die Firma unvorbereitet. Sie ist nicht mehr im Stande zu reagieren und einem externen Gutachten zu Folge bleibt nur die Liquidation. Sonderanfertigungen waren bisher die Stärke der Firma, was sie eben auch besonders empfindlich bei ausbleibender Nachfrage macht. Neue eigene Entwicklungen waren ausgeblieben. 1976 wird deutlich, dass eine Liquidation der Firma unausweichlich ist.
1977 Liquidation
1980 Schliessung / Fermeture: ALG – STAMEL, Paris
   
2009 Abmeldung der GmbH
 
(Quelle: Thomas Langhammer)

 

  AEG / ALG GO 3   1951 AEG N°: 7082 ? 670     Saargruben Maybach + Duhamel
  AEG / ALG GO 3   1951 AEG N°: 7083 ? 670     Saargruben Maybach + Duhamel
  AEG / ALG GO 3   1951 AEG N°: 7084 ? 670     Saargruben Maybach + Duhamel
  AEG / ALG GO 3   1951 AEG N°: 7085 ? 670     Saargruben Maybach + Duhamel
  AEG / ALG GO 3   1951 AEG N°: 7086 ? 670     Saargruben Maybach + Duhamel
  AEG / ALG GO 3   1951 AEG N°: 7087 ? 670     Saargruben Maybach + Duhamel
 

Bemerkungen:
Auftrag für 6 Loks am 16.6.1947 erfolgt, also durch die Régie des Mines, zu ihren Anfängen.
3 x 6-50 126
3 x 7-50 135
(die 6 und die 7 könnten sich auf die EL-Gewichts-Klassifizierung beziehen)


Die Loks wurden wohl in den Gruben Ensdorf Duhamel und in Maybach eingesetzt, was aus Ersatzteillieferungen in späteren Jahren ersichtlich ist. Ein späterer Auftrag für 8 Führerhäuser zu Loks etwa lässt vermuten, dass es möglicherweise Kooperationen, etwa mit Jeumont, gab.


SBW-Grubenlok - An der Kreisstrasse in Schiffweiler - Landsweiler (Photo: 11.2. 2014 Thomas Langhammer)

Handelt es sich bei der "Schiffweiler" SBW-Grubenlok um eine Langhammer - Lok? Die Aufbauten sowie Stromabnehmer sind variiert. Das Firmenschild ist leider nicht zu finden, entfernt oder vielfach überlackiert. Auf dem "Armaturenbrett" ist ein Schild aufgenietet: SB 6 was Saarberg Nr. 6 heißen könnte. (Infos: Thomas Langhammer)


SBW-Grubenlok im Saarländischen Bergbaumuseum in Bexbach (4.6.2008 Joachim Lutz)
Die Fahrdrahtlokomotive hat den Fahrschalter AEG Nr. 2.67.04-13 ?

 

Liens / Links
Locomotive Workshops / Ateliers de constructions de locomotives / Lokfabriken
Railway Monuments in and around Luxembourg / Monuments ferroviaires dans la Région Saar-Lor-Lux+ / Eisenbahndenkmäler in und um Luxemburg
 

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5 fév 2014